Für uns Menschen ist es seit einiger Zeit normal geworden, bestimmte Produkte im Internet zu bestellen. Entweder liegt es daran, dass die lokalen Händler dieses bestimmte Produkt nicht haben, es im Online Shop günstiger zu erwerben ist oder wir keine Lust haben, uns in den Laden zu begeben. Seit Jahren boomt der E-Commerce und generiert hohe Umsätze. Jedoch gibt es neben dem für uns fast alltäglichen E-Commerce noch eine weitere Möglichkeit, online Produkte zu kaufen. Diese Möglichkeit ist der Social Commerce. Wir erklären Ihnen den Social Commerce und das liegengelassene Potential des Social Commerce.

Was ist der Social Commerce?

Der Social Commerce ist der Handel mit Produkten, welcher rein in den sozialen Medien, wie Facebook, Instagram oder TikTok abläuft. Das bedeutet, dass sowohl die Recherche und Informationssuche als auch der letztendliche Abschluss des Kaufes auf den Social Media Plattformen stattfindet. Wenn Sie beispielsweise auf Instagram einen neuen Fernseher sehen, sich auf Instagram über diesen Fernseher informieren und diesen bei dem Anbieter auf Instagram kaufen, ist dieser Kauf Social Commerce.

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Der Social Commerce ist ein Teil des E-Commerce, grenzt sich aber insofern ab, dass der Abschluss des Kaufes auch wirklich innerhalb der sozialen Medien stattfindet. Werden die Nutzer durch Social Ads auf eine Landing Page geleitet und schließen dort den Kauf ab, so ist dieser Kauf nicht Teil des Social Commerce. Wenn ein Nutzer durch Social Media Plattformen auf ein Produkt aufmerksam wird und dieses dann ebenfalls auf einer Landing Page kauft, zählt dieser Kauf auch als E-Commerce und nicht als Social Commerce.

Wie sieht die Customer Journey aus?

Die Customer Journey sieht bei jedem Menschen immer ein wenig anders aus, folgt aber festgelegten Punkten, die von dem Erstkontakt über den Interessenaufbau und die Recherche hin zum Abschluss des Kaufes gehen. Jedoch unterscheidet sich die Customer Journey des stationären Handels und dem E-Commerce von der Customer Journey des Social Commerce.

Während im stationären und im Online Handel die gesamte Customer Journey über viele verschiedene Kanäle verläuft, beinhaltet Social Commerce die gesamte Customer Journey. Folglich kommen die Kunden bei der Recherche nicht über verschiedene Kanäle mit dem Unternehmen und dem Produkt in Kontakt, sondern bleiben in der einen Social Media Plattform, lassen sich inspirieren, erhalten Informationen und schließen sogar den Kauf dort ab.

Dadurch, dass die gesamte Customer Journey auf einer Social Media Plattform vereint ist und die Kunden die Plattform nicht verlassen müssen, um das Produkt zu kaufen, entsteht ein großer Vorteil gegenüber dem E-Commerce. Beim E-Commerce müssen die Kunden sich durch viele verschiedenen Websites klicken, wenn sie sich informieren möchten und können von dem Kauf abspringen, da sie sich verlieren. Social Commerce wickelt das gesamte Geschäft auf der Plattform ab, wodurch der Nutzer diese nicht verlassen muss.

Arten von Social Commerce

Es gibt verschiedene Art und Weisen, wie Sie Ihre Produkte in den Social Media Plattformen verkaufen können. Viele dieser Möglichkeiten und Strategien ähneln dem eigentlichen Angebot an Postings der Social Media Plattform.

Paid Postings und organische Postings

Wie bei den „normalen“ Social Media Posts, können Sie bezahlte Posts in Form von Shoppable Ads oder unbezahlte Posts in Form von Shoppable Posts veröffentlichen. Die Shoppable Posts erscheinen wie normale Posts nur bei Ihnen auf Ihrer Unternehmensseite, während die Shoppable Ads auch anderen Followern als Werbeanzeige angezeigt werden. Die Ads werden gezielt Ihrer gewünschten Zielgruppe angezeigt.

Nutzen Sie Influencer

Influencer sind nicht nur für den Antrieb Ihres E-Commerce Absatzes oder Ihres lokalen Absatzes gut, sondern können auch Ihren Social Commerce Absatz antreiben. Das Influencer Marketing funktioniert und das hat es auch schon mehrfach bewiesen. Die Nutzer und die Follower des Influencers vertrauen der Meinung und der Rezension des Influencers, wodurch Ihr Absatz in die Höhe geht.

Achten Sie bei der Auswahl des Influencers allerdings darauf, dass die Zielgruppe des Influencer mit der Zielgruppe Ihres Unternehmens übereinstimmt. Wenn die Zielgruppe nicht übereinstimmen, werden die Nutzer trotz guter Empfehlung oder einer guten Darstellung Ihr Produkt trotzdem nicht kaufen.

Mit Live Shopping punkten

Eine der bestens funktionierenden Strategien ist das Live Shopping. Hierbei wird ein Live Video gestartet, in dem Influencer, Sie als Unternehmen selbst oder Kunden Ihre Produkte bewerben, vorstellen oder empfehlen. Während des Live Videos können Sie Ihre Produkte in der Anwendung zeigen oder die Influencer demonstrieren die Anwendung. Sie können auch direkt mit Ihren Followern in Kontakt treten, auf deren Fragen und Anmerkungen eingehen und diese direkt live beantworten. Sie erzeugen dadurch eine Nähe zum Kunden und bauen persönlichen Kontakt auf.

Liegengelassene Potentiale von Social Commerce

Social Commerce hat viele Potentiale, welche von den Unternehmen heutzutage nicht wahrgenommen oder nicht genutzt werden. Social Commerce ist in einem starken Wachstum und gerade auf Facebook und auf Instagram wird am meisten gekauft, trotzdem nutzen viele Unternehmen diese Möglichkeit des Handels nicht oder nicht in vollem Umfang.

Posts werden vernachlässigt

Auf Facebook und Instagram wird am meisten gekauft, daher sind diese beiden Kanäle gerade für Unternehmen von hoher Bedeutung. Trotzdem nutzen Unternehmen in Deutschland nach einer Studie von Agorapulse diese Chance nicht und posten viel weniger als Unternehmen in Frankreich, Großbritannien oder den USA.

Durch das wenige Posten wird die Chance, Reichweiten zu erzielen und bekannter zu werden, von den Unternehmen einfach nicht genutzt. Bei den Posts ist es in erster Linie auch relativ, welche Art von Beitrag gepostet wird. Wichtig ist vorerst, das gepostet wird.

Reels bringen Engagement

Von allen Beitragsarten haben die Reels laut Agorapulse mit Abstand das höchste Engagement. Trotz des hohen Engagements werden Reels vergleichsweise kaum genutzt. Auf Instagram und Facebook veröffentlichen die Unternehmen lieber Posts im Foto- oder Video-Format. Auch wenn die Reels das meiste Engagement erzielen, sollten Foto- oder Video-Posts gerade auf Facebook nicht vernachlässigt werden. Auf Instagram sollten Sie zudem auf Karussell-Posts setzen, da diese ebenfalls ein hohes Engagement haben.

Der Markt wird weiterwachsen

Social Commerce ist mittlerweile mehr als nur ein kleiner Trend und bei vielen Nutzern sogar schon fester Bestandteil im Alltag. Allein im Jahr 2021 waren fast die Hälfte aller E-Commerce Kunden Social Commerce Kunden. Zudem geben viele Nutzer an, dass sie bereits einmal auf einer Social Media Plattform gekauft haben oder sich einen Kauf zumindest vorstellen können.

Auch in den Umsätzen wird der Markt weiter steigen. 2020 hat der weltweite Umsatz im Social Commerce schätzungsweise fast 500 Milliarden US-Dollar betragen und soll in den nächsten Jahren auf mehr als drei Billionen USD anwachsen. In Deutschland betrug der Umsatz 2021 knapp 100 Milliarden Euro. Diese Zahlen sprechen sehr eindeutig für den Einsatz Social Commerce.

Alle Generationen werden angesprochen

Social Commerce oder Social Shopping beschäftigt alle Generationen. Von den Babyboomern bis hin zur heutigen Gen Z haben bereits einige einmal oder sogar mehrmals über die sozialen Medien Produkte gekauft. In der Gen Z und bei den Millenials (Gen Y) haben bereits mehr als 30 Prozent mindestens einmal etwas in den sozialen Medien gekauft. Bei den Babyboomern und der Gen X sind es immerhin mehr als 10 Prozent, die bereits einmal etwas in den sozialen Medien gekauft haben. Gerade bei der jüngeren Generation ist Social Commerce beliebt und sollte auch deswegen von Ihnen in Ihrem Unternehmen berücksichtigt werden.

Verschiedene Branchen

Social Commerce geht mit vielen verschiedenen Branchen. Allem voran sind Produkte aus Lifestyle, Fashion, Beauty oder Essen die dominierenden Produkte auf dem Markt. Trotzdem können Sie auch mit Produkten aus anderen Branchen, wie der Reisebranche in den Social Commerce starten.

Gute Chance für kleine Unternehmen

Social Commerce eignet sich nicht nur für die großen Marken wie L’Oréal oder Maybelline hervorragend, sondern auch für kleine Unternehmen. Mehr als die Hälfte aller Käufer kaufen auch bei kleinen oder unbekannten Unternehmen, anstatt bei den Marktführenden zu kaufen.

Live Shopping überzeugt bei Social Commerce

Social Commerce besteht nicht nur aus Shoppable Posts und Influencer Marketing. Gerade der Live Shopping Bereich ist am boomen. Weltweit kaufen immer mehr Nutzer bei Live Shopping Events neue Produkte. In China haben am sogenannten Singles´ Day zwei Streamer in 12 Stunden über drei Milliarden USD Umsatz generiert. Während ihres Livestreams haben die Influencer diverse Produkte, wie Wimperntusche, Make-Up, Lippenstifte oder Produkte von L`Oréal, vorgestellt und vermarktet. Sie haben in den 12 Stunden dreimal mehr Umsatz gemacht, als Amazon im Durchschnitt pro Tag an Umsatz generiert.

Die App von Taobao, der Tochter von Alibaba, dem chinesischen Pendant zu Amazon, ist während des Livestreams kurzzeitig zusammengebrochen. Allein L´Oréal hat an diesem Tag einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Dollar erzielt.

Fazit

Social Commerce ist eine gute Ergänzung zu Ihrer E-Commerce Strategie, da Sie durch Social Commerce noch näher an Ihren Kunden sind und diese nicht entlang der Customer Journey verlieren. Gerade die Nutzung von Shoppable Posts oder Ads kann Ihrer Marke eine höhere Reichweite geben und die Umsätze ankurbeln. Nutzen Sie zudem Live Shopping oder suchen Sie sich passende Influencer, die Ihre Produkte empfehlen. Wie die Zukunft sich entwickeln wird, können wir nicht voraussagen. Trotzdem werden die Umsätze vom E-Commerce und Social Commerce weiter ansteigen und in nicht allzu ferner Zukunft mehr als eine Billion USD Umsatz im Jahr generieren.

Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

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