Lange Zeit haben uns die Third-Party-Cookies bei unserem täglichen Surfen im Internet begleitet und uns getrackt. Doch damit wird bald endgültig Schluss sein. Google greift jetzt radikal durch und dreht den Drittanbietercookies den Hahn zu. Durch die Privacy Sandbox sollen die Cookies verhindert werden. Wir erklären Ihnen, was das Ende der Third-Party-Cookies bedeutet und wie trotzdem noch getrackt werden kann.

Die Third-Party-Cookies

Doch was sind eigentlich Third-Party Cookies bzw. Drittanbietercookies? Ein Cookie ist kein Keks, sondern eine kleine Textdatei, die Ihr Browser benötigt, um Websites zu laden oder sich an einen vorherigen Besuch Ihrerseits auf dieser Website zu erinnern. So müssen Sie bei einem zweiten oder dritten Besuch der Website nicht alles erneut so anpassen, wie Sie es möchten.

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Third-Party-Cookies unterscheiden sich allerdings etwas von diesen Cookies. Diese werden nicht von der Website selbst, sondern von einem Drittanbieter platziert. In den meisten Fällen dienen diese Cookies dazu, dass sie Ihre Surfgewohnheit verfolgen und zum Beispiel sich merken, was Sie gerne kaufen möchten oder sich gerade angeschaut haben. So wird anschließend auf einer anderen Website gezielt Werbung für das Produkt angezeigt, was Sie sich kurz vorher angesehen haben. Erfahren Sie in unserem Blogartikel mehr über die Third-Party-Cookies.

Das Ende der Third-Party-Cookies

Das Ende soll kommen. Nachdem die Website-Betreiber seit der Einführung der DSGVO bereits dazu verpflichtet sind, Sie darauf hinzuweisen und Ihr Einverständnis einzuholen, dass Ihre Daten von Cookies gesammelt werden, wurden noch weitere Maßnahmen ergriffen. So blockieren Apple in Ihrem Browser Safari seit 2020 und Mozilla in Firefox seit 2023 bereits die Third-Party-Cookies. Neben Firefox und Safari blockieren auch die Browser Edge und Samsung Internet die Drittanbieter-Cookies.

Jetzt zieht Google nach und will diese in Zukunft in dem eigene Chrome Browser ebenfalls blockieren. Wenn Google die Cookies ebenfalls blockiert, blockieren die fünf größten Browser weltweit die Third-Party-Cookies. So kann dann wirklich vom Ende der Third-Party-Cookies gesprochen werden.

Warum macht Google das jetzt auch?

Generell geht es darum, dass die Daten der Nutzer geschützt werden. Drittanbieter-Cookies haben das Surfverhalten über mehrere Domains hinweg verfolgt, ohne dass der Nutzer davon wusste. Dabei haben sie sehr viele personenbezogene Daten gespeichert. Google möchte das websiteübergreifende Tracking verhindern bzw. reduzieren und so die Sicherheit und den Schutz der Daten erhöhen.

Probleme für Google?

Google sieht in der Einführung dieses Schutzes einige Probleme. Allen voran sind Cookies von Drittanbieter nicht ausschließlich für das Tracking da, sondern werden auch für wichtige Aspekte der Website benutzt. So können diese Cookies auch beim Login helfen. Auch ein möglicher Verlust von Werbepartnern kann ein Problem bei Google sein. Googles Umsatz mit Google Ads lag bei 237 Mrd. Dollar im Jahr 2023. Dementsprechend kann auch die Angst vor einem möglichen Verlust von Werbepartnern ein Problem für Google sein.

Google schaltet Cookies ab

Google hat am 04. Januar 2024 einen Test gestartet, bei dem Google für 1 Prozent der Nutzer (mehr 30 Mio.) die Third-Party-Cookies blockiert. Diese Testphase soll ca. ein halbes Jahr lang dauern. Zum Herbst 2024 soll Google die Drittanbieter-Cookies für alle Chrome Nutzer blockieren, sofern es keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt.

In dem Google eigenen Blog gibt es einige Beiträge, die die Unternehmen auf diese Abschaltung der Cookies vorbereiten. Durch die Abschaltung hat Google zudem einen weiteren Meilenstein der Privacy Sandbox Initiative erreicht, welcher auch ein weiterer Schritt in Richtung Einführung der Privacy Sandbox bedeutet.

Vorbereitungen auf das Ende der Third-Party-Cookies

Wir können Sie sich auf das Ende der Third-Party-Cookies vorbereiten oder bedeutet das Ende der Cookies auch das Ende des Trackings? Nein, das Ende der Cookies bedeutet nicht automatisch auch das Ende des Trackings. Heutzutage gibt es mehr als nur die Cookies, um die Nutzer zu tracken und die Daten zu sammeln. Nutzerdaten sind einfach viel zu wertvoll, als das auf diese verzichtet werden kann.

Googles Cookie-Countdown

Google möchte Sie mit dem Ende der Third-Party-Cookies nicht überraschen und hat aus diesem Grund einen Text für die Vorbereitung auf das Ende dieser Cookies veröffentlicht. Dieser Cookie-Countdown ist ein Zeitplan von Google, der Sie bis Herbst 2024 durch die Entfernung der Cookies führt und ihnen Maßnahmen aufzeigt, die Sie ab sofort umsetzen können.

First-Party-Cookies

Eine weitere Möglichkeit, die Nutzer auch nach dem Ender der Drittanbieter-Cookies zu tracken, sind die sogenannten First-Party-Cookies. Diese werden nicht von irgendwelchen Drittanbietern, sondern von der eigenen Website gesetzt. Sie können auch nur von der Website gelesen werden, von der sie gesetzt werden und haben dadurch auch einen höheren Datenschutz als die anderen Cookies.

Zwar können die First-Party Cookies nicht ganz so viele Daten wie die Drittanbieter-Cookies sammeln, dennoch kann auch mit diesen First-Party-Daten gezielt Werbung ausgespielt werden. Dazu sind diese Daten nur für das Unternehmen und zeigen so das Verhalten und die Bedürfnisse der eigenen Kunden.

Weitere Tracking-Methoden von Google

Google hat selbst bereits weitere Tracking-Methoden entwickelt. Dazu gehören zum Beispiel die Topics API oder die Private Stake Tokens. Diese zwei neuen Tracking-Methoden basieren nicht auf den 3rd-Party-Cookies. Sie wahren die Privatsphäre und den Datenschutz der Nutzer. So spielt die Topics API dem Nutzer „interessenbezogene Werbung“ aus, ohne dabei die Websites zu erfassen, die der Nutzer besucht hat. Der Browser schließt auf Basis der Browseraktivitäten auf Themen, die für den Nutzer von Interesse sein könnten.

Die Private Stake Tokens ermöglichen Vertrauen dahingehend, dass ein Nutzer wirklich echt und kein Bot ist. Diese Tokens schützen vor Betrug, vor Bots und sollen dabei helfen, vor Missbrauch im E-Commerce zu schützen. Wenn ein Nutzer also auf eine sogenannte Ausstellerseite ist und eine Aktion ausführt, die zeigen, dass es ein echter Mensch sein könnte, so bekommt sein Browser einen Token ausgestellt. Mit diesem Token kann der Browser nun nachweisen, dass es sich um einen vertrauenswürdigen Nutzer handelt und das, ohne dass der Nutzer identifiziert werden kann.

Fazit

Auch wenn Google im Chrome Browser die Cookies nach mehr als 4 Jahren Ankündigung endlich verbieten möchte, gibt es für Werbetreibende und Unternehmen nach wie vor Möglichkeiten, an Daten zu kommen. Diese Daten sind allerdings keine Ressource mehr, sondern eher eine wertvolle Währung. Daten bestimmen nämlich auch den Wettbewerb. Wichtig ist, dass Sie vertrauensvoll mit den Daten umgehen. So können Sie immer noch auf die Daten Ihrer Nutzer zugreifen, auch ohne Drittanbieter.

Bei Fragen rund um Google, SEO oder SEA nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Wir helfen Ihnen gerne.

Ihr Agenturteam von Lenner Online Marketing