Der größte Krisengewinner der Corona-Pandemie stand mit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2020 fest. Der Onlinemarktplatz Amazon hat den Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 40 % gesteigert. Auch eBay profitiert von sehr guten Zuwächsen.
Gewinner und Verlierer in der Corona-Pandemie
Der Einzelhandel und die Gastronomie haben durch den Lockdown im ersten Halbjahr wirtschaftlich verheerende Auswirkungen zu spüren bekommen. Der E-Commerce hat eindeutig davon profitiert, aber mittlerweile sind auch dort teilweise deutliche Umsatzrückgänge zu verbuchen. Gründe hierfür sind Nachschubprobleme und Lieferverzögerungen.
Inzwischen ist die logistische Situation wieder entspannter. Allerdings bereitet der Nachschubweg über Indien Schwierigkeiten. In Europa kamen die Pakete jedoch relativ pünktlich an.
Die Zahl der Neuinfektionen steigt weltweit weiter an. Die nationalen Regierungen bemühen sich um den richtigen Kurs. Es wird der nächste Lockdown in Deutschland erwartet und zum Teil gefordert. Die gesetzlichen Regelungen zur Bekämpfung der Pandemie sind ständig im Fluss.
Die Reisewarnungen betreffen den Tourismus und den geschäftlichen Reisebetrieb. In absehbarer Zeit werden auch keine Ordermessen stattfinden können.
Gewinner sind die Händler: Aber wie können diese sich auf einen Anstieg der E-Commerce-Umsätze einstellen?
Flexibilität ist für die Händler oberste Pflicht. In der Vergangenheit gab es Probleme, wenn sich die Händler auf einzelne Lieferanten oder Fulfillment-Anbieter verlassen hatten. Der Nachschub stockte, Dienstleister haben die Prioritäten einseitig anders gesetzt oder “Übermengen“ nicht mehr mitgenommen.
Onlinehändler sollten möglichst schnell nach Alternativen suchen um vorbereitet zu sein. Die Lager sollten aufgefüllt werden. Es ist allerdings eine große Herausforderung, da der Schiffsverkehr eingeschränkt ist. Auch die Belieferung per Bahn oder Flugzeug ist teuer und nicht ganz so einfach. Frachträume sind zum Teil bereits belegt.
Die einzelnen Unternehmen arbeiten bereits am Limit. Durch die täglichen hohen Paketmengen ist kaum noch Spielraum. Das Logistikpersonal, der Einkauf und der Kundenservice sollten entlastet werden. Die Händler könnten Abhilfe schaffen durch zusätzliches Personal oder durch Verkleinerung des Sortiments.
Bei Amazon setzt man auf Verschlankung trotz elf neuer Logistikzentren, die ans europäische Netz gehen sollen. Seller sollten Bestände überprüfen und möglichst verkleinern mit dem Ziel, gemeinsam einen Beitrag zum Wohl aller Verkaufspartner zu leisten. Mehr Platz ist nicht nur im Amazon-Lager für die Händler, sondern auch für die umfassenden Hygienemaßnahmen erforderlich.
Flexibilität ist auch bei der Logistik erforderlich, wenn das eigene Lager überlastet ist. Risiken können durch Prozessanpassungen in Ausnahmesituationen minimiert werden, indem ein skalierfähiges Lager personell gut aufgestellt ist.
Großer Verlierer ist auch der gesamte Gastronomiebereich
Vom ersten Lockdown kaum erholt, schlidderte Deutschland im November in einen Teil-Lockdown, der aktuell noch anhält und im kompletten Lockdown enden dürfte.
Für die Gastronomie stellen die in der Adventszeit und Weihnachtszeit weggebrochenen Umsätze ein großes Problem dar.
Es ist jedoch auch zu beobachten gewesen, dass beim ersten Lockdown zahlreiche Restaurants auf Lieferservice umgestellt haben. Nach den Lockerungen der Kontaktbeschränkungen und Entspannung der Pandemieentwicklung im Sommer 2020 kehrten jedoch viele Gastronomen dem eingeschlagenen Weg wieder den Rücken zu.
Um so mehr wurden sie durch den erneuten Teil-Lockdown und den nun drohenden Lockdown im Dezember böse überrascht.
Distributionswege müssen auch in der Gastronomie neu gedacht werden
Für uns ist es kaum nachvollziehbar, weswegen sich der Gastronomiebereich vom Lieferservice in der dargestellten Art und Weise so deutlich distanziert hat. Vielmehr wäre es sinnvoll sich auf Krisen vorzubereiten und aus den Lehren und Erkenntnissen des ersten Lockdowns Optimierungen des Geschäftsmodells vorzunehmen.
Aus unserer Sicht sind alle Gastronomen gut beraten den Distributionsweg Lieferservice und Online-Bestellung weiter zu optimieren sowie für eine bessere Vernetzung mit den Gästen in den sozialen Medien und im Internet zu sorgen.
Hilfreich ist hier ein individuell ausgearbeitetes Online Marketing-Konzept. Dieses hilft nicht nur in der Corona-Pandemie, sondern auch auf dem weiteren Weg der Digitalisierung nach Corona.