Bewertungen spielen eine zentrale Rolle für Verbraucher. Sie sollen Einblick in die Qualität von Produkten, Dienstleistungen oder den Kundenservice eines Unternehmens bieten. Leider werden diese Bewertungen zunehmend manipuliert, um minderwertige Produkte in ein besseres Licht zu rücken oder Wettbewerber gezielt zu diskreditieren. Diese gefälschten Bewertungen schaden sowohl den Verbrauchern, die das Vertrauen verlieren, als auch den betroffenen Unternehmen. Google reagiert nun und kennzeichnet Shops, bei denen Fake-Bewertungen festgestellt wurden.
Was sind Fake-Bewertungen?
Fake-Bewertungen sind im Wesentlichen manipulierte Bewertungen, die von Unternehmen gekauft oder von Konkurrenten erstellt werden. Positiv gefälschte Bewertungen sollen das Ansehen eines Unternehmens in den Google-Suchergebnissen stärken und das Vertrauen der Nutzer gewinnen. Negative Fake-Bewertungen werden oft gezielt von Wettbewerbern genutzt, um das Vertrauen in ein konkurrierendes Unternehmen zu schädigen. Beide Varianten sind extrem schädlich für das Geschäft und das Vertrauen der Kunden.
Wie erkenne ich Fake-Bewertungen?
Fake-Bewertungen zu identifizieren, ist manchmal herausfordernd. Oft sehen sie auf den ersten Blick wie normale Bewertungen aus. Erst bei genauerem Hinsehen fallen Anzeichen auf: Eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Bewertungen in kurzer Zeit, die entweder durchweg positiv oder negativ ausfallen, könnte ein Hinweis sein. Die Sprache kann ebenfalls Hinweise liefern – oft verwenden diese Bewertungen holprige Formulierungen, die auf den Einsatz von Übersetzungstools hindeuten. Auch extrem kurze oder sehr lange Bewertungen können ein Indiz für Manipulation sein.
Kleine, regionale Shops mit überdurchschnittlich vielen Bewertungen sollten ebenfalls genauer hinterfragt werden. Es gibt mittlerweile auch spezielle Tools, die dabei helfen, gefälschte Bewertungen zu identifizieren. Google geht hier noch weiter und kennzeichnet aktiv Shops, bei denen Fake-Bewertungen vermutet oder entfernt wurden.
Kennzeichnung von Fake-Bewertungen bei Google
Fake-Bewertungen sind ein wachsendes Problem für Google. Laut den Richtlinien der Suchmaschine sind sie strengstens verboten. Während Google in der Vergangenheit bereits Maßnahmen gegen diese Praktiken ergriff, geschah dies meist unbemerkt aus dem Hintergrund. Nun hat Google ein Dokument veröffentlicht, in dem neue Maßnahmen gegen „bezahlte und/oder gefälschte Bewertungen“ festgelegt wurden.
Eine dieser Maßnahmen ist die Kennzeichnung von Unternehmen, bei denen verdächtige Bewertungen entfernt wurden. Zusätzlich kann Google die betroffenen Unternehmen weiter einschränken, beispielsweise indem sie für einen festgelegten Zeitraum keine neuen Bewertungen erhalten dürfen oder bestehende Bewertungen zeitweise nicht sichtbar sind.
Wie sieht die Kennzeichnung aus?
Die Kennzeichnung erfolgt durch ein rotes Dreieck mit einem Ausrufezeichen in der Mitte. Daneben steht die Warnung: „Suspected fake reviews were recently removed from this place“ – mutmaßlich gefälschte Bewertungen wurden kürzlich entfernt. Diese Neuerung wurde erstmals von einem britischen Nutzer entdeckt und auf der Plattform X geteilt.
Geschäftsinhaber, die von der Maßnahme betroffen sind, werden per E-Mail informiert und können gegen die Entscheidung Einspruch einlegen. Inwieweit diese Maßnahme global ausgerollt wurde, ist noch nicht klar. Google hat bisher lediglich die entsprechende Support-Seite aktualisiert, ohne sich öffentlich zu dieser neuen Kennzeichnung zu äußern.
Fake-Bewertungen selbst melden
Sollten Sie als Unternehmen feststellen, dass Sie eine gefälschte oder manipulative Bewertung erhalten haben, können Sie diese bei Google und anderen Plattformen melden. Dieser Prozess ist in der Regel unkompliziert und hilft dabei, das Vertrauen in Ihre Bewertungen wiederherzustellen.
Rechtliche Schritte gegen Fake-Bewertungen
Grundsätzlich sind Fake-Bewertungen nicht strafbar, es gibt jedoch Ausnahmen. Wenn in der Bewertung falsche Behauptungen aufgestellt werden, die Ihrem Unternehmen schaden, können Sie rechtlich dagegen vorgehen, etwa mit einer Klage wegen Verleumdung. Sollte es sich um eine beleidigende Bewertung handeln, ist eine Anzeige wegen Beleidigung möglich. Handelt es sich um eine gezielte Attacke durch einen Wettbewerber, könnte ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht vorliegen.
Fazit
Fake-Bewertungen stellen nach wie vor eine erhebliche Herausforderung für Unternehmen und Verbraucher dar. Googles neuer Ansatz, diese Bewertungen zu kennzeichnen und einzudämmen, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir dürfen gespannt sein, welche weiteren Maßnahmen Google in Zukunft einführen wird, um dieses Problem zu bekämpfen.
Ihr Agenturteam von Lenner Online Marketing