Die Rivalität zwischen Bing und Google prägt die Suchmaschinenlandschaft seit Jahrzehnten. Während Google frühzeitig die Marktführerschaft übernahm und auf Desktop- sowie mobilen Plattformen dominiert, arbeitet Bing kontinuierlich daran, aufzuholen. Mit einer neuen Kennzeichnung der Bing Ads und einem aufmerksamkeitsstarken Gewinnspiel geht Microsoft nun einen weiteren Schritt, um Nutzer zu gewinnen und die Suche zu verbessern.
Bing aktualisiert die Labels für Bing Ads
Die Kennzeichnung von Werbeanzeigen war für Bing in der Vergangenheit eine Herausforderung. Im Gegensatz zu Google, das die Kennzeichnung von Ads konsequent und prominent umsetzt, war Bing oft subtiler – und erntete dafür Kritik. Ursprünglich nutzten sowohl Google als auch Bing das Label „Anzeige“, um Werbung von organischen Suchergebnissen zu unterscheiden.
Während Google 2019 die Labels von grün auf schwarz änderte und 2022 in „Gesponsert“ umbenannte, hat Bing diesen Schritt des Umbenennens erst jetzt vollzogen. Allerdings bleibt Bing seiner weniger auffälligen Gestaltung treu: Das Label „Gesponsert“ erscheint klein und unscheinbar vor der Meta-Description, während Google das Label fett und klar sichtbar über der Anzeige positioniert.
Unauffällige Gestaltung bleibt Kritikpunkt
Bings zurückhaltende Gestaltung der Anzeigen-Kennzeichnung wurde bereits in der Vergangenheit kritisiert. Früher platzierte Bing das Label „Anzeige“ klein und grau hinter dem Domain-Namen – ein Ansatz, der von Nutzern oft als irreführend empfunden wurde, da Anzeigen nicht eindeutig als solche erkennbar waren. Auch die aktuelle Anpassung bleibt deutlich weniger auffällig als bei Google, was die Kritik fortbestehen lässt.
Gewinnspiel zur Nutzergewinnung
Im Bereich der Suchmaschinen bleibt Google der klare Marktführer, mit einem Marktanteil von fast 80 Prozent auf Desktop-Geräten. Bing kommt im Vergleich lediglich auf 11 Prozent. Um diesen Rückstand aufzuholen, setzt Microsoft nun auf ein ungewöhnliches Mittel: Ein Gewinnspiel, das neue Nutzer anziehen und binden soll.
Attraktive Preise für mehr Engagement
Das Gewinnspiel richtet sich an Nutzer mit einem Microsoft-Konto aus Puerto Rico, Kanada, Frankreich, den USA, dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Teilnehmende müssen die Bing-Suche verwenden und wöchentliche Aufgaben lösen, um „Teilnahmen“ zu sammeln. Pro Nutzer sind bis zu 200 Teilnahmen möglich. 50 Teilnahmen können durch das Anwerben weiterer Nutzer erhalten werden.
Das Gewinnspiel läuft bis zum 31. Dezember 2024 und bietet als Hauptpreis 1 Million US-Dollar sowie 10 weitere Preise von je 10.000 US-Dollar. Zusätzlich plant Microsoft eine Spende von bis zu 500.000 US-Dollar an eine gemeinnützige Organisation. Gleichzeitig wird ein Rewards-Programm beworben, bei dem Nutzer durch die Bing-Suche Punkte sammeln und gegen Belohnungen eintauschen können.
Mehr Nutzer, mehr Umsatz?
Ob und wie viele Nutzer Bing durch diese Aktion gewinnen kann, bleibt abzuwarten. Ebenso ist unklar, wie nachhaltig diese Nutzerbindung ist oder ob sie nach dem Gewinnspiel wieder zu Google zurückkehren. Trotz innovativer Funktionen wie der KI-gestützten Suche mit Copilot, bleibt Bing im Wettbewerb um Marktanteile herausgefordert.
Ein Anstieg der Nutzerzahlen würde jedoch einen direkten Einfluss auf die Umsätze im Ads-Geschäft haben – ein Bereich, der zunehmend umkämpft ist. Neben Suchmaschinen wie Google und Bing treten neue Konkurrenten wie TikTok und KI-gestützte Suchmaschinen wie Perplexity in den Markt ein und machen das Rennen um Werbebudgets intensiver.
Fazit
Ob Bing sich mit diesen Maßnahmen stärker an Google annähern kann, bleibt fraglich. Die neue Anzeigen-Kennzeichnung ist ein Schritt in die richtige Richtung, erreicht jedoch nicht die Klarheit und Nutzerfreundlichkeit der Google-Implementierung. Das Gewinnspiel könnte kurzfristig die Aufmerksamkeit auf Bing lenken, doch erst im kommenden Jahr wird sich zeigen, wie erfolgreich diese Strategie in der langfristigen Nutzerbindung war.
Ihr Agenturteam von Lenner Online Marketing