Vor exakt zwei Monaten haben wir gemeinsam mit Karsten Andreas von Andreas Fotografie die Kampagne „Für Toleranz und Zivilcourage im Netz“ ins Leben gerufen. Die Kampagne wird von 25 ehrenamtlichen Botschaftern unterstützt, darunter auch namenhafte Personen des öffentlichen Lebens wie Ralf Fährmann und Martin Brambach.

Was bewegte die beiden Initiatoren zu solch einem großen Projekt?

Christian Lenner, Inhaber von Lenner Online Marketing, beobachtete zunehmend mit seinem Team, dass sich der raue Ton im Alltag und Internet immer mehr zuspitzt. Und gerade da müssen die Jüngsten unserer Gesellschaft, unsere Kinder, geschützt werden. Solch ein Projekt kann niemand allein schaffen, also erzählte Christian Ende 2021 dem Fotografen Karsten Andreas von seiner Idee. Karsten war sofort Feuer und Flamme für das Projekt. So entwickelte sich aus einer anfänglich kleinen Idee eine ganze Kampagne, welche inzwischen weit über die Kreisgrenzen hinausgeht. Insgesamt geben 25 Botschafter der Kampagne ihr Gesicht, jeweils mit einem deutlichen Statement. Auf der Website der Kampagne www.toleranz-im-netz.de werden alle Botschafter mit deren Geschichten aufgeführt. Zusätzlich werden zunächst die Social Media-Plattformen bei Facebook, Instagram und Twitter bespielt. Auf die Kampagne soll über die sozialen Netzwerke und über Plakate vorerst aufmerksam gemacht werden, bevor langfristig die Präventionsarbeit nach und nach in den Vordergrund rücken wird.

Auftaktveranstaltung im Mai war ein absoluter Erfolg

Am 4. Mai 2022 fiel in der Stadthalle Oer-Erkenschwick der Startschuss der Kampagne. Der Abend wurde von der Botschafterin Ann-Kathrin Krügel (Radio Vest), auch bekannt als Radiomädchen, moderiert. Abgerundet wurde die Auftaktveranstaltung durch zwei Kurzvorträge der beiden Botschafter Jill Deimel und Karsten Stanberger. Der Selbstbehauptungstrainer Karsten Stanberger sensibilisierte die Zuhörer in seinem Kurzvortrag zu den Themen Mobbing und Diskriminierung. Auch Transaktivist Jill Deimel berichtete über seine bewegende Geschichte und seine ganz persönlichen Erfahrungen als Transmann.

Jeder hat eine Geschichte zu erzählen

Jeder einzelne Botschafter hat eine Geschichte zu erzählen und bereits unterschiedliche Berührungspunkte mit den Themen Hass und Hetze im Netz sammeln müssen. Einige waren früher selbst „Mobber“ und andere waren von Mobbing direkt betroffen. Die Geschichten der jeweiligen Botschafter können alle online auf der Website der Kampagne nachgelesen werden.

„Wir haben schon jetzt Wahnsinniges geleistet.“

Unfassbar, was innerhalb von wenigen Monaten auf die Beine gestellt wurde. Bisher gab es ausschließlich positive Rückmeldungen zur Kampagne. Die ganze Kampagne wurde bisher aus eigenen Mitteln der beiden Initiatoren gestemmt. Auch alle Botschafter haben auf ehrenamtlicher Basis der Kampagne ihr Gesicht gegeben.

Auf 50 Großplakaten im Kreis Recklinghausen zu sehen

Um auch außerhalb der digitalen Medien auf dieses wichtige Thema hinzuweisen, wurden für Mitte Juni 50 Plakatflächen im Kreis Recklinghausen gebucht, so erschien ein Teil der Botschafter mit ihrer Aussage an wichtigen Straßen, am Bahnsteig des Hauptbahnhof Recklinghausen und auch an Plakatflächen von Lebensmittelmärkten.

Erste Kooperationen gestartet

Der lokale Radiosender Radio Vest hatte mit einer Themenwoche zum Thema Hass und Hetze im Netz den Kampagnenstart begleitet. Auch konnte Anfang Juni bereits die erste Kooperation mit dem Amateursportverein PSV Bork abgeschlossen werden. Mit rund 1.100 Mitgliedern aus 13 Abteilungen zählt der PSV Bork zu den größten Sportvereinen in Selm. Am Kunstrasenplatz wird schon bald eine Werbefläche installiert, um so noch mehr Menschen zu erreichen und zu sensibilisieren.

Schon jetzt über 350 Tausend Leute im sozialen Netz erreicht

Seit Kampagnenstart wurden schon über 350.000 Menschen im social Web erreicht. Zusätzlich hängen im Juni im gesamten Kreis Recklinghausen 50 Plakate, auf denen einzelne Botschafter mit deren Statements abgebildet sind. Anschließend soll die Aufklärungs- und Präventionsarbeit verstärkt werden. Dafür sind weitere Kooperationen und Zusammenarbeiten angedacht.

Mitmach-Aktion auf Instagram

Auf Instagram läuft eine Mitmach-Aktion. Dort kann jeder ganz einfach zum Botschafter werden. Ein einfaches Selfie posten, den Account @toleranz_im_netz markieren und zusätzlich noch den Hashtag #toleranzimnetz reinpacken. So taucht man im markierten Feed auf und wird ganz einfach zum wichtigen Teil der Kampagne. Gemeinsam für mehr Toleranz und Zivilcourage im Netz.