Influencer sind im Marketing immer wichtiger geworden. Viele dieser Influencer haben eine hohe Reichweite und ihre Fans vertrauen den Idolen. Diese Meinungsmacher haben nicht nur loyale Fans, sondern können durch Beiträge auf den sozialen Kanälen oder auch durch ihre Meinungen Produkte anders bewerben, als Medien wie Fernsehen oder Radio. Zudem können sie zusätzlich die Kaufentscheidung massiv beeinflussen. Wie sollte man Influencer dann am besten bezahlen?

Bezahlung von Influencern

Die richtige Bezahlung von Influencern herauszufinden oder sich zu überlegen ist gar nicht mal so einfach. Influencer sind, anders Marketer in einer Marketingagentur, keine Angestellten, sondern immer Selbstständige. Das heißt, sie können auch ihren Preis selber festlegen. Dazu kommt, dass Unternehmen häufig nicht den Aufwand hinter Werbebeiträgen bzw. gesponsorten Beiträgen erkennen können. Somit fehlt den Unternehmen der Bezug zum Aufwand, welcher für eine Kostenkalkulation durchaus wichtig ist.

Wie können Sie dennoch gewährleisten, dass Ihr Influencer einen angemessenen Lohn erhält und nicht unter Wert abgespeist wird? Nun es gibt verschiedene Modellansätze, mit denen Influencer durchaus eine angemessene Bezahlung erhalten können. Die Preise für Influencer unterscheiden sich nicht nur von Plattform zu Plattform. Auch durch Faktoren, wie z.B. Followerzahl, Followerstuktur, Branchenbereich, Glaubwürdigkeit und Authentizität können die Preise variieren.

Die verschiedenen Preismodelle 

Wichtig ist, dass Sie für sich und Ihr Unternehmen entscheiden, welchen Influencer Sie nehmen möchten. Danach entscheiden Sie sich für die passende Bezahlung. Um die passende bzw. angemessene Bezahlung herauszufinden, können Sie verschiedene Preismodelle heranziehen.

Tausend-Kontakt-Preis (TKP) 

Eine Möglichkeit einen Preis festzulegen ist über den Tausend-Kontakt-Preis (TKP) bzw. den Tausenderkontaktpreis oder Tausendpreis. Der TKP dient als Messgröße für Kalkulationen mit Budgets für Influencer. Dieser Preis gibt an, wie viel Geld Sie investieren müssen, um 1000 Nutzer einer von Ihnen ausgewählten Zielgruppe zu erreichen oder 1000 Views in dieser zu erzielen. Dieser Preis ist sehr variabel, da dieser vor allem auf Basis der Bruttoreichweite berechnet wird. Mit Bruttoreichweite ist die Reichweite gemeint, die tatsächlich erzielt wurde, auch mit mehrmaligen Views einzelner Nutzer.

Generell sollte der TKP aber eher als Orientierungshilfe dienen und bei den Vertragsverhandlungen berücksichtigt werden. Der TKP hat nämlich den Nachteil, dass in der Berechnung viele Variablen nicht reingerechnet werden, die den Preis aber beeinflussen. So lässt der TKP die Abonnentenzahl, das Herkunftsland, die allgemeine Reichweite des Influencers und auch den Aspekt, wie gut der Influencer zur Marke passt, unberücksichtigt.

Je besser der Influencer ist, desto höher wird auch der tatsächliche Preis sein. Auch die Plattform hat einen Einfluss darauf, da z.B. der TKP auf TikTok niedriger ist als auf Instagram.

Cost-per-Engagement (CPE)

Eine andere Möglichkeit einen Preis für eine angemessene Bezahlung zu errechnen ist die Bezahlung auf Basis einer Cost-per-Engagement-Rechnung (CPE). Diese Rechnung basiert auf der Engagement Rate von den Influencern, also die Rate der Interaktion mit den Followern. Der CPE eignet sich deswegen eher für Nano- und Mikro-Influencer, also Influencer mit bis zu 100.000 Followern. Das liegt vor allem daran, dass größere Influencer eine geringere Engagement Rate haben und weniger mit ihren Followern interagieren.

Kleine Influencer kommen auch bei ihren Followern besser an und wirken auf Grund der geringen Größe auch viel vertrauenswürdiger und authentischer als die großen Influencer. Um die Engagement Rate pro Post zu berechnen, müssen Sie einfach die erhaltenen Engagements, also die Likes, Kommentare, Views etc. durch die Anzahl der Follower teilen. Die Rate gibt Ihnen Aufschluss darüber, wie stark der Influencer mit seinen Followern interagiert und die Follower mit ihm. Sie können die Engagement Rate auch auf andere Faktoren beziehen wie die Reichweite oder erhaltene Impressionen.

Um jetzt die CPEs zu berechnen, müssen Sie nur die Gesamtausgaben für diesen Post oder die Kampagne durch das Gesamt-Engagement teilen. Durch diese Rechnung kommen Sie auf einen fairen Preis für Sie und vor allem auch für den Influencer.

Bezahlung durch Affiliate Links 

Das Konzept ist im Grunde dasselbe wie beim Affiliate Marketing. Die Influencer erhalten beim Klick eines Links und einem nachfolgenden Kauf eines Produktes eine Provision. Meist haben die Influencer neben dem bezahlten Beitrag (Sponsored Post) auch einen Link oder einen Gutschein dazu und werden an jeden Verkauf beteiligt.

Je kauffreudiger die Follower des Influencers sind, desto mehr Provision bekommt dieser natürlich. Aber auch Ihr Unternehmen fährt durch den Verkauf von vielen Produkten gute Gewinne ein. Es ist also quasi eine Win-Win-Situation. Wie genau die Provision aussieht und wie hoch diese ist, liegt bei Ihnen.

Werbung im Tausch für das Produkt

Nicht immer müssen die Influencer für jeden Beitrag bezahlt werden. Es gibt auch Influencer die ein Produkt bewerben und im Gegenzug nur dieses Produkt behalten und keine zusätzliche Bezahlung erhalten wollen. Manche möchten auch eine Verbindung aus Bezahlung und Gratisprodukt haben, aber das kommt ganz auf den Influencer an.

Sie können PR-Pakete mit verschiedenen Samples einfach an Influencer schicken, bei denen Sie meinen, diese könnten passen. Wenn den Influencern das Produkt gefällt, kann es auch vorkommen, dass diese einen Beitrag posten. Bedenken Sie aber, dass der Influencer bei einem kostenlosen PR-Paket keinen Beitrag bringen muss, da es bei so etwas in den meisten Fällen keine vertraglichen Regelungen gibt.

Andererseits können Sie auch etwas für den Influencer tun, wie zum Beispiel diesen in Ihrem Blog mit einem Artikel zu erwähnen. Dies ist ein Geschäft zwischen Ihnen und einem Influencer, bei dem keinerlei Geld fließt, aber beide Parteien zufrieden sind.

Fazit

Diese Möglichkeiten bzw. diese Preismodelle, die wir Ihnen hier vorgestellt haben, sind mitunter die Einfachsten, um die Ausgaben für das Influencer Marketing zu kalkulieren und die Preise festzulegen. Dennoch sollten Sie sich immer bewusst sein, dass die Preise nicht auf jeden einzelnen Influencer übertragbar sind. Manche Influencer sind aufgrund von sehr gutem Content, einer sehr spezifischen Zielgruppe oder wegen hohen Engagement Rates teurer als andere.

Wichtig ist, dass Sie den für Ihr Unternehmen passenden Influencer auswählen und versuchen mit diesem ins Geschäft zu kommen. Sie sollten individuell die Preise aushandeln. Durch die zuvor genannten Preismodelle haben Sie aber schon einen gewissen Überblick darüber, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen/können.

Wenn Sie nicht wissen, wie Sie den Influencer finden können, der am besten zu Ihrem Unternehmen passt, haben wir für Sie einen passenden Blogartikel. Ebenso darüber, wie Sie Fake-Influencer erkennen können.

Bei Fragen rund um das Thema Influencer Marketing stehen wir Ihnen beratend zur Seite.

Ihr Agenturteam der Social Media Agentur Lenner Online Marketing