Seitdem die Anzahl der Online Shops und die Umsätze des Online Handels immer weiter und immer rapider angestiegen sind, sieht der stationäre Handel den Online Handel als Bedrohung an. Doch das ist der völlig falsche Gedanke. Die Digitalisierung und auch die Online Shops sind keine Bedrohung für den stationären Handel, vielmehr kann der stationäre Handel mithilfe der Digitalisierung und eigenen Online Shops seine Umsätze steigern.
Der Wandel im Handel
Der Handel hat sich in der Vergangenheit ständig verändert und weiterentwickelt. Erst wurden die Einzelhändler, welche sich auf den Verkauf von Produkten aus einzelnen Bereichen spezialisiert haben, durch große Kaufhäuser abgelöst, welche Produkte aus vielen Bereichen verkauft haben. Danach wurde die Fußgängerzone zu einer Einkaufsstraße und die Menschen konnten nacheinander viele Geschäfte besuchen. Mit der Weiterentwicklung des Internets kamen dann auch die Online Shops. Aufgrund dieser Wandlung des Handels in den letzten Jahrhunderten muss der stationäre Handel auch keine Angst vor der Digitalisierung haben.
Neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung im Handel
Vielmehr hilft die Digitalisierung dem stationären Handel durch innovative Erfindungen, neuen Technologien und vielen neuen Möglichkeiten, Waren anzubieten und schlussendlich zu verkaufen. Die Digitalisierung verbessert nicht nur die Customer Journey, sondern erspart zum Beispiel auch die lästigen von Hand durchgeführten Inventuren.
RFID
RFID steht für Radio-Frequency Identification, was übersetzt so viel wie Funkerkennung heißt. Die RFID-Technologie wird für einen kontaktlosen Datenaustausch zwischen einem Transporter und einem Lesegerät benutzt. Der Transponder hat einen Chip, von welchem Daten gelesen oder auf dem neue Daten hinzugefügt werden können. Die Technologie gehört wie das Barcode- oder Strichcodesystem und die Chipkartentechnik zu den sogenannten Autoidentifikationstechniken.
Die RFID-Technologie hilft dem Handel dabei Prozesse zu optimieren und auch bestimmte Vorgänge automatisch zu registrieren. So wissen die Händler z. B. mit einem Blick, wo sich welche Ware in ihrem Lager befindet oder wie viele Waren noch auf Lager sind. Dazu können mithilfe der RFIDs auch die Bezahlprozesse beschleunigt und vereinfacht werden. So liest das Lesegerät die Information, der Transponder erfasst den Preis der Produkte und errechnet den Gesamtpreis vollkommen automatisch. Damit können die Kunden komplett eigenständig Bezahlen.
Beacons
Beacons können kleine Bluetooth-Sender, die sich mit Smartphones verbinden oder aber auch kleine Datenpakete oder Zählpixel sein. Die Bluetooth-Sender benutzen Bluetooth Low Energy oder die Bluetooth Smart Technologie, um sich auf Bluetooth-Basis mit Smartphones zu verbinden.
Im Geschäft können diese kleinen Sender für eine Navigation innerhalb des Geschäftes benutzt werden, z. B. wenn Kunden nach bestimmten Werkzeugen suchen. Zusätzlich kann der Händler sehen, wo sich die meisten Kunden aufhalten und darauf aufbauend auch neue Marketingmaßnahmen einführen. Um Nachrichten von den Beacons bekommen zu können, brauchen die Kunden meistens eine bestimmte App, mit der sich die Beacons dann verbinden können.
Interaktive Umkleidekabinen & digitale Umkleidekabinen
Durch die Digitalisierung des Geschäftes ändern sich z. B. auch die Umkleidekabinen in einem Modegeschäft. Wo vorher die Mitarbeiter:innen häufig vor der Kabine oder zumindest nahe der Kabine standen und sich dadurch nicht mehr um andere Kund:innen auf der Verkaufsfläche kümmern konnten, stehen heute interaktive Kabinen. Durch diese Kabinen bekommen die Kunden per Display Vorschläge zu passenden Kleidungsstücken angezeigt. Wählen die Kund:innen eines dieser Stücke auf dem Display aus, bekommt die Mitarbeiter:innen eine Nachricht auf ein Smartphone und können der Kund:in das Kleidungsstück bringen. Dadurch, dass die Mitarbeiter:innen eine Nachricht bekommen, müssen diese nicht mehr an der Kabine warten, sondern können weitere Kund:innen im Geschäft bedienen.
Neben interaktiven Kabinen arbeiten manche Firmen auch an der Umsetzung einer digitalen Kabine. Das bedeutet, dass die Kund:innen mit einem Scanner in 3D-Format gescannt werden und als Avatar in der App des Geschäftes zu sehen sind. Innerhalb der App können die Kund:innen ihrem Avatar alles anziehen, was sie möchten. So sehen die Kund:innen schon vorher ohne Anprobe, ob dieses Kleidungsstück ihnen steht und ihrem Geschmack entspricht oder nicht. Zusätzlich soll diese Methode auch die Retourrate verringern.
Bessere Datenanalyse der Kund:innen
Die neuen Technologien, die im Zuge der Digitalisierung im Handel Einzug finden, helfen den Geschäften neue Daten über ihre Kund:innen zu sammeln. Big-Data-Analysen helfen dabei große Mengen an Daten schnell zu analysieren und die gewonnen Ergebnisse umzusetzen. So können durch eingebaute Beacons Informationen und Daten zu Bereichen im Geschäft anzeigen, an denen sich besonders viele Kunden aufhalten oder an denen die Kunden sehr lange bleiben. Ebenso können durch Informationen aus früheren Einkäufen personalisierte Werbeanzeigen geschaltet werden.
Fazit
Durch die Digitalisierung im Handel tun sich viele neue Bereiche auf, welche von dem Handel vorher gar nicht erkannt worden sind. Viele der Prozesse, die sich in vielen Geschäften über Jahre entwickelt haben, können noch einmal verändert und optimiert werden. Die Kund:innen können besser und effektiver von Seiten des Geschäftes aus bedient und besser an das Unternehmen gebunden werden. Neue Datensätze helfen bei der Überarbeitung bestehender Konzepte und neue Technologien vereinfachen wiederum andere Konzepte. In der Gesamtheit wird das Unternehmen, das Geschäft oder auch der Handel allgemein optimiert. Es kann effizienter und qualitativ hochwertiger gearbeitet werden und das werden auch die Kunden spüren.
Bei weiteren Fragen rund um das Thema Online Marketing im Handel sprechen Sie uns gerne an. Wir fördern Ihren Erfolg.
Ihr Agenturteam der Online Marketing Agentur Lenner Online Marketing