Die KI ist seit Ende 2022 in aller Munde. Sei es durch ChatGPT, OpenAi oder auch die Einbindung von ChatGPT in Bing, jeder hat in letzter Zeit von KI gehört. Doch eine KI kann nicht nur unterstützen, sondern auch Schaden verursachen. Gerade Kriminelle können von einer KI profitieren und diese für Ihre Zwecke nutzen. Sie haben vielleicht von der Verhaftung Trumps, dem Papst in einer Daunenjacke oder den Kniefall von Putin gehört. Das ist jedoch nur ein Teil von dem, was die KI kann. Wir erklären Ihnen, warum KI generierte Fake News eine Gefahr sein können.

Was ist eine KI?

Ganz grob gesagt ist eine Künstliche Intelligenz (KI) eine Anwendung, mit welcher Maschinen und Programme eine dem Menschen ähnliche Intelligenz entwickeln. Dabei basiert jede KI auf mehreren Algorithmen, welche Muster aus großen Datenmengen erkennen, die Daten analysieren und daraus Vorhersagen erstellen können. Eine genauere Erklärung zu den KI-Systemen erhalten Sie hier.

Was sind Fake News?

Fake News sind im Grunde nichts anderes als falsche, vorgetäuschte und manipulative Nachrichten, die über die Social Media Plattformen oder das Internet an sich verbreiten werden. Häufig stecken hinter diesen falschen und manipulativen Nachrichten politische, persönliche oder finanzielle Gründe. Durch diese Nachrichten sollen andere Menschen getäuscht werden.

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Über die sozialen Medien und das Internet verbreiten sich die Fake News besonders schnell. Das liegt vor allem an der Teilen-Funktion und den Algorithmen der sozialen Medien. Beiträge, welche eine hohe Interaktion, egal ob positiv oder negativ, haben, werden durch die Algorithmen als wichtig empfunden und stärker hervorgehoben. Häufig sorgen sogenannte Social Bots für die Verbreitung der Fake News.

Fake News durch eine KI

Eine KI hat in der Erstellung von Fake News ganz andere Möglichkeiten, als es der Mensch hat. Eine KI kann nicht Texte, sondern auch viele weitere Medien, wie Bilder oder Videos erstellen und damit deren falschen Botschaften verbreiten.

Deepfakes

Deepfakes sind schon länger, vor allem aus dem Bereich von Filtern und Lip-Sync, bekannt. Jedoch sind Deepfakes viel mehr als harmlose Lip-Sync Videos. Deepfakes können mittels KI-basierten Systemen die Gesichter einer Person auf den Körper einer anderen setzen oder sogar die Mimik, die Kopfbewegung und die Lippenbewegung einer Person verändern. Allerdings können nicht nur die Gesichter vertauscht werden, die KI-basierten Systeme können zudem die Charakteristik einer Stimme nachahmen und sich so anhören, wie die Zielperson.

Wenn Kriminelle den Ruf eines Stars oder ähnlichem zerstören wollen, dann veröffentlichen sie häufig ein Deepfake von dieser Person. Dieser Deepfake zeigt meistens den angeblichen Prominenten in einem pornografischen Kontext. Dazu kommt, dass kriminelle Deepfakes auch zur Verbreitung von Fake News oder Propaganda nutzen, in dem sie einen Politiker etwas sagen lassen, was dieser so niemals gesagt hat.

So gab es bereits Deepfakes von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. In dem Video mit Selenskyj verkündet dieser angeblich die Kapitulation der Ukraine und Putin verkündet in einem anderen Video angeblich, dass mit der Ukraine Frieden geschlossen wurde. Beide Videos sind Deepfakes.

Fake Bilder

Eine KI kann nicht nur Videos faken, sondern auch Bilder von Situationen, die es so nie gegeben hat. Die bekanntesten Beispiele waren der Papst in Daunenjacke, der Kniefall von Putin und die Verhaftung von Trump. Durch die Verbreitung solcher Bilder können schnell Falschinformationen verbreitet werden. Manche Menschen könnten aufgrund ähnlicher Bilder Aufstände planen oder die Ordnung und Demokratie gefährden.

Bilder haben die Eigenschaft, dass sie sich in unserem Gehirn festsetzen und selbst nach dem Löschen noch in den Köpfen der Menschen vorhanden ist. In Wahlkämpfen können so Falschinformationen über Parteien oder Politiker gegeben werden, neue Propaganda kann entstehen und so die Demokratie gefährden.

Musik faken

Eine KI kann nicht nur eine Rede oder ein Video faken und damit die Nachrichten verbreiten, die der Benutzer der KI verbreitet haben möchte. KI-basierte Systeme können sogar ganze Lieder von bekannten Künstlern erstellen. So wurde im April 2023 angeblich ein neuer Song namens „Heart On My Sleeve“ von Drake und The Weeknd veröffentlicht. Kurze Zeit später ist dieser Song allerdings von den Streamingplattformen wie Spotify und Apple Music wieder verschwunden.

Dieser angebliche Song von Drake feat. The Weeknd ist nie so entstanden und wurde auch nie so veröffentlicht. Eine KI, ein sogenannten „Soundalike-Programm“ steckt hinter diesem Song. Innerhalb kurzer Zeit hat dieser KI-Song auf TikTok 15 Millionen Views erzielt und wurde auch auf Spotify, Apple Music und YouTube dutzende Male gehört, bevor er wieder heruntergenommen wurde.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich erneut jetzt im Mai 2023. Diesmal sind angeblich neue Songs von dem amerikanischen R´n´B-Sängers Frank Ocean geleakt, also enthüllt, worden sind. Der Nutzer hat diese geleakten Songs in diversen Foren zum Kauf angeboten. Die Songs sollten zwischen 3.000 bis 4.000 kanadische Dollar kosten. Insgesamt hat der Nutzer gut 13.000 kanadische Dollar eingenommen.

Phishing

Eine weitere Art KI einzusetzen und durch Falschinformationen Schaden anzurichten, sind das sogenannte Phishing und das Smishing. Hierbei wird dem Nutzer vorgegaukelt, die E-Mail oder die SMS kam von seiner Bank oder von seinem Google Account. In der E-Mail oder SMS steht, dass jemand versucht in das Konto zu kommen oder dass Hacker es auf das Geld auf dem Konto abgesehen haben. Der Nutzer soll nun auf einen Link klicken und Angaben machen, damit sein Konto wieder geschützt ist oder ähnliches. Tatsächlich jedoch greifen die Hacker so wertvolle Daten des Nutzers ab.

Durch eine KI können viel bessere Mails und SMS verschickt werden als zuvor. Während die bisher gängigen Phishing-Mails in schlechtem Deutsch geschrieben wurden und relativ einfach zu erkennen waren, kann sich dies mit der Nutzung einer KI ändern. Die KI kann die deutsche Sprache besser schreiben und die Texte individuell anpassen, wodurch es schwerer zu erkennen wird, ob es sich um eine Fake Nachricht handelt oder nicht. Die KI kann sogar so weit gehen, dass sie ganze Telefonanrufe übernimmt und sich so anhört, wie ein naher Verwandter oder Bekannter.

Generell werden auch über diese Kanäle Fake News verbreiten und es wird darauf gehofft, dass die Nutzer auf den Schwindel hereinfallen und die Kriminellen dadurch an wertvolle Informationen kommen. Mit diesen Informationen können sie dann Rufschäden oder finanzielle Schäden anrichten.

Was können wir gegen die Fake News unternehmen?

Die KI kann Fake News erstellen, Fake News erkennen und diese effektiv beseitigen. Die KI „DeFaktS“ zum Beispiel warnt vor Desinformationen auf Social Media Plattformen. Trainiert wurde die KI mit vielen Datensätzen von Twitter und Telegram, damit die KI die typischen Stilmittel der Fake News erlernt und erkennen kann.

Jedoch kann nicht nur die KI etwas gegen die Fake News unternehmen, auch Sie können etwas dagegen unternehmen. Wenn Sie eine Information bekommen, bei der Sie sich nicht sicher sind, ob sie wahr oder falsch ist, sollten Sie diese immer kritisch prüfen. Hinterfragen Sie, woher die Nachricht oder die Information kommt, und überprüfen Sie die Quelle, woher die Information stammen soll. Sie können zudem weitere Quellen heranziehen und in diesen nach der Information suchen.

Sie sollten auch unbedingt das Bild oder das Video auf Ungereimtheiten und verzerrte Aspekte prüfen. Zum Beispiel ist bei dem Deepfake-Video von Selenskyj kein Schatten unter dem Hals erkennbar. Bei dem Video von Putin wirkt die Mimik roboterartig und die Gestik ist vollkommen identisch mit einem anderen Video. Bei dem Bild des Kniefalles von Putin passen die Proportionen des Schuhs nicht zum Bild und die Hände und Ohren wirken unrealistisch. Sogenannte Artefakte, also nicht echt aussehende Teile eines künstlichen Bildes, verraten häufig das Bild. Hände und Münder sehen oft unnatürlich aus.

Fazit

Die Gefahr von Fake News durch die KI wächst immer weiter, da die KI immer besser wird. Während wir zurzeit noch erkennen können, welche Bilder echt sind und welche künstlich erstellt wurden, so kann sich dies in Zukunft jedoch durchaus ändern. Wichtig ist, dass Sie erhaltenen Informationen immer hinterfragen und weitere Quellen heranziehen. Teilen Sie nicht einfach blind das, was andere als richtig erachten. Wie sich die Gefahr in Zukunft entwickelt, können wir nicht vorhersagen, aber wir müssen wachsam bleiben.

Ihr Agenturteam von Lenner Online Marketing